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146 - Kindergarden 2007 - Spielwiese im Wasser (.de)

on Sat 03 May 2008 by Bobic author listemail the content item print the content item create pdf file of the content item

in .deMOSZENE Artikel

comments: 0 hits: 1683

Treffpunkt: Norwegen. Die kleine, beschauliche Kindergarden-Party sorgt für mächtig Aufsehen. Grund dafür sind die hochklassigen Demos und Intros, die dort zur Schau gestellt wurden und zeigen, wie stark und kreativ die norwegische Szene inzwischen wieder geworden ist. Und wie der Zufall so will, hatten - völlig unbeabsichtigt - die meisten vorgestellten Werke die selbe Thematik: Effektspielerei im kühlen Nass!

Na, abgesoffen ist in Norwegen natürlich niemand. Statt draußen, bei schlechtem Wetter zu spielen, amüsierte sich der Kindergarten im Inneren des Haga Samfunnshus Gebäude, das Platz für rund 100 Leute bietet und in einem Ort namens Nes (was nichts mit Nintendo-Konsolen zu tun hat), etwa eine Stunde von Oslo entfernt, zu finden ist. Dass es dort so feuchtfröhlich zu ging, lag auch nicht am Bier, sondern an den vorgestellten Demos, die überwiegend von außerordentlich guter Qualität waren. Ein Novum, bei einer solch kleinen Veranstaltung. Irgendwie scheint es die Demomacher nämlich ins kühle Nass gezogen zu haben. Die drei erstplatzierten Werke spielen allesamt im Wasser - auf ihre ganz eigene, spektakuläre Art und Weise. Dabei hat jede der drei Gruppen, alleine im stillen Kämmerlein an der Fertigstellung gearbeitet, ohne zu wissen, was die Anderen letztendlich präsentieren werden. Ein klein wenig näher wollen wir auf die interessanten PC-Demos der Kindergarden 2007 eingehen und präsentieren sie euch ausführlich auf dieser Seite.

Platz 1: Revolver / PlayPsyco
PlayPsyco unternehmen hier einen Versuch auf den Design-Zug aufzuspringen, den ASD vorgegeben haben. Dies gelingt nur bedingt. Die Norweger möchten eine epische Geschichte in abstrakten Bildern erzählen, doch kann man dieser nicht folgen. Auch der Übergang zwischen den einzelnen Szenen geht nicht immer fließend vonstatten. Der Soundtrack ähnelt noch am ehesten der Inspirationsquelle, mit seinen Gitarrenriffs, die sich in elektronischen Sound verwandeln, zwischendurch in den Orchestergraben stürzen und dann wieder brachial durch die Umgebung flirren. Was bleibt also von Revolver übrig? Ein technisch grandioses Werk, das eine Unterwasserwelt mit seltsamen Getier wunderschön inszeniert, das speziell am Ende ein wahnsinnig detaillierte Wasserstadt durch den Blick eines Fischauges darstellt und alleine damit für offene Münder sorgt. Doch so richtig will einen die Show dennoch nicht ergreifen, womit der Versuch, am Thron von ASD zu sägen, scheitert.

Platz 2: Scyphozoa / Excess
Auch diese Demo erweckt den Anschein, dass die Kindergarden 2007 im Wasser stattfand, spielt sie doch ebenfalls in feuchter Umgebung. Hier pulsiert eine Kugel durch eine diffuse Unterwasserwelt, perfekt synchron zum Sound, der irgendwo zwischen Noise und Ambient angesiedelt ist. Scyphozoa wurde in großer Eile fertiggestellt, was wohl der Grund dafür ist, dass das Spektakel nur relativ kurz dauert. Auch die hohe Platzierung verwundert letztendlich, da die beiden folgenden Werke objektiv gesehen, weitaus mehr bieten.

Platz 3: New World / Rebels
Die neue Welt der Rebels fasziniert nicht beim ersten Anschauen, doch spätestens beim zweiten Mal packt sie einen dann mit voller Wucht. Ruhigere Töne werden hier angeschlagen, was in erster Linie auf den wunderbaren Soundtrack von Chromag zurückzuführen ist, der absolut perfekt zum gezeigten Wasserspiel passt. Denn das kühle Nass ist ein wichtiger Bestandteil dieses Werks, verziert es mit seinem glitzernden Antlitz doch die Häuserschluchten, schwappt elegant am Boden und rauscht durch einen der eindrucksvollsten Tunnel der Demogeschichte. Genauso glitzernd scharf strahlen die Texturen. Dass die Logos und kleinen Grafiken von H2o dem Ganzen die Krone aufsetzen, ist bei einem Pixelmeister wie ihm eine Selbstverständlichkeit. Ein wundervolles Gesamtkunstwerk, dessen Reize sich, wie gesagt, erst im Nachhinein erschließen.

Platz 4: Kingpig / Darklite
Mit Hochgeschwindigkeit hetzen uns Darklite durch ihre Buchstabensuppe. Kingpig ist rasant inszeniert, begeistert mit viel Tempo, dunklen Farben und fetzigem Soundtrack. Speziell die hochauflösenden Texturen der morphenden Landschaft stechen ins Auge, genauso wie das ebenfalls morphende Gesicht. Einzig das Namensgebende Königsschwein bricht den Farbstil in etwas unpassender Art.

Platz 6: II137up / Jumalauta
Es scheint schon eine kleine Ewigkeit her zu sein, als die letzte gute, für Java geschriebene Demo veröffentlicht wurde. Sorgten gegen Ende der 1990er Gruppen wie Komplex noch regelmäßig für ein Effektspektakel im Browser-Fenster, fristeten die Programmiersprache von Sun Microsystems zuletzt nur noch ein Nischendasein und musste sich klar der Dominanz von Flash beugen. Dass Java längst noch nicht tot ist, beweisten Jumalauta mit ihrem II137up. Hier servieren uns die Finnen nicht nur einen coolen Grafikstil, sondern auch viele hübsche Effekte, bei denen Glow triumphiert. Ganz an die Meisterwerke von Komplex kommt zwar auch dieses Produkt nicht heran, lässt jedoch auf bessere Zeiten und weitere Java-Demos hoffen.

Platz 2 (4k Intros): Fruit of the Loop / Rebels & Auld
2007 scheint das Jahr der 4k-Intros zu werden, denn nie zuvor sah man so viele, technisch herausragende Winzlinge. Fruit of the Loop reiht sich in diese Riege perfekt ein. Die 3D-Kaleidoskope sehen geradezu berauschend aus, was in gewisser Weise auch für die Kolorierung zutrifft - allerdings nicht im positiven Sinn. Das Farbschema wirkt wie eine Art 'Coder Colours 2007" und deshalb auch sehr gewöhnungsbedürftig. Die Musik fetzt hingegen passend mit, bleibt jedoch zu gleichmäßig ohne größere Variationen. Trotz dieser kleinen Mängel ein tolles Werk!


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