Die TUM'09 ist vorbei. Das Ende des aktuellen Demo-Jahrgangs naht. Mehrere Highlights hat uns das Karlsruher-Event gebracht, wobei insbesondere Farbrausch noch einmal zum Großangriff auf die Demo des Jahres geblasen haben. Der Name des neuen Meisterwerks: fr-062: the cube.
Wie wohl das Innenleben eines Würfels aussieht, hat man sich im Laufe der Jahre als Demo-Freak wohl schon öfters gefragt. Farbrausch geben uns hier eine beeindruckende Antwort - sofern man über mindestens eine Shader 3.0 kompatible Grafikkarte verfügt. Werkelt diese im Rechner, geht nach einem etwas zähen Beginn heftig die Post ab. Nach den ersten, netten, aber arg bunten Fischaugenzooms und zahlreichen Spheres wird ein dreidimensionales Ellipsenähnliches Objekt mit Schuppen überzogen, was auch aufgrund der tollen Farbgebung völlig abgefahren aussieht. Später dann teilt sich die Oberfläche in Treppchen auf, schiebt sich wieder zusammen, während der Hintergrund so wunderschön weiter lebt, wie schon zu Beginn der Show. Während man visuell von einem Höhepunkt zum Nächsten getrieben wird, ist es auch der perfekt zum Geschehen passende Soundtrack von Paniq, der einen nicht eine Sekunde lang zu Atem kommen lässt. Farbrausch zeigen mit ihrem fr-062 erneut ganz großes Shader-Kino - und Chaos, Fiver2 & Paniq nach The popular Demo und Debris wie eine gute Demo aussehen muss. Dieses Mal bedienen sie aber nicht den Massenmarkt, sondern beeindrucken mit abstrakter Echtzeitkunst die man in dieser Form nur in der Demoszene genießen kann. Also gut festhalten wenn man offen für die etwas andere Art von audiovisuellem Zauber ist. Dann reitet man nach rund einer Minute mit auf der Welle der Begeisterung. Im übrigen ist fr-062: the cube die erste Demo, die auf der .werkkzeug4-Engine basiert.
In einen schmackhaften Farbenrausch schicken uns die Jungs von T.R.S.I. mit ihrer 4k Intro l4Kuna und servieren uns dabei reihenweise hochklassige Effekte. Die lassen tüchtig die Shader-Muskeln spielen, begeistern mit allerlei zoomenden und wabernden Tentakeln, Tunnel und schicken Spiegelungen. Dank raffiniert eingesetzem Blur-Effekt meint man oftmals sogar eine 3D-Brille zu benötigen. Braucht es aber nicht, denn l4Kuna ist auch so schon faszinierend genug. Letzteres ist auch ein Verdienst der guten Musik, die - so ist es momentan in Mode - mit Alcatraz' 4Klang SoftSynth erstellt wurde. Ein rundum gelungener Gaumenschmaus, der die Tradition der richtig guten 4k Intros im Jahre 2009 würdig fortsetzt!
Mensch, Schade dass diese 4k Intro von Titan so kurz ist, denn die Jungs werden von Mal zu Mal besser. Bei Gulièky cestujúce vesmírom beobachten wir zwei Kugeln beim Turteln. Sie schauen sich an, vergessen die Welt um sich, rotieren und verschwimmen in starkem Blur. Herrlich anzuschauen ist das, leider aber viel zu schnell vorbei. Und über die Musik hüllen wir besser den Mantel des Schweigens.