Neues Album von Welle: Erdball
Neben Kraftwerk, den Pionieren der elektronischen Musik, zählen Welle: Erdball zu den bekanntesten Bands, die minimalistische, von Computerklängen dominierte Musik produzieren. Mit Tanzmusik für Roboter haben sie am 21. Februar 2014, sieben Jahre nach ihrem letzten, richtigen Album, wieder ein neues Werk veröffentlicht. Das erfüllt alle Erwartungen, die man an die Band aus dem Großraum Hannover stellt: Der unvergleichliche Stil von Welle: Erdball zieht sich von der ersten Sekunde an durch das gesamte Album. Wilde Computersounds dominieren die extrem tanzbaren Songs. Piepsige Töne wechseln sich mit der Monotonie heftiger Beats und minimalistischen Klangfolgen ab. Sänger und Bandgründer Honey schwelgt in seinen Texten von Computern, von Robotern, von Technologie, während die neue "Moderatorin" Lady Lila auch mal von Liebe singen darf.
Interessant ist vor allen Dingen, welche Gerätschaften die vier Damen und Herren von Welle: Erdball dieses Mal zur Klangerzeugung verwendet haben. Da ist beispielsweise ein schnödes Senso-Spiel, das in "Mimikry" für melodische Ausflüge missbraucht wird. Bei "Liebe der 3. Art" wurde hingegen ein Nintendo DS Lite eingesetzt. Natürlich kommt auch der Commodore 64 nicht zu kurz, mit das wichtigste Utensil von Welle: Erdball, der immer wieder als das fünfte Bandmitglied bezeichnet wird und welchen die Gruppe schon immer heiß und innig geliebt hat. Das beweist nicht nur der Soundtrack für das C64-Spiel Metal Dust, welcher von Honey und Co. stammt, sondern auch der Auftritt auf der Demo-Party Mekka & Symposium 2001 und der Breakpoint 2006, sowie diverse Music Disks und Spiele, welche von Welle: Erdball für den legendären Brotkasten geschrieben wurden.
Fazit: Tanzmusik für Roboter ist für Fans von Welle: Erdball ein klarer Pflichtkauf. Wer mit elektronischer, manchmal ein wenig ungewöhnlicher aber spaßiger elektronischer Musik etwas anfangen kann, muss hier unbedingt einmal reinhören.