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BitJam

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149 - Best of 2007: Der Rückblick und die Top-Hits (.de)

on Tue 01 Apr 2008 by Bobic author listemail the content item print the content item create pdf file of the content item

in .deMOSZENE Artikel

comments: 0 hits: 2642

2007 ist Geschichte. Und es war eine großartige Zeit! In den vergangen 12 Monaten verwöhnte uns die Demoszene. Sie zeigte uns, welch kreatives Potential in ihr steckt, sie begeisterte, lieferte uns einige unvergessliche Momente, polarisierte und brachte sich selbst wieder ein wenig mehr in die Öffentlichkeit. Wir blicken zurück auf 365 Tage in denen wir viel Spaß hatten, stellen euch die besten Demos, Intros und alle anderen außergewöhnlichen Begebenheiten und Releases des letzten Demojahrgangs vor. Vorhang auf für Ranglisten, Trends und exquisiten Augenschmaus!



Wo sich Brücken in den Boden bohren und Würfelschlangen ganze Häuserblöcke in Nichts auflösen, trifft Abstraktion auf Faszination. Zumal die Show in Farbrauschs fr-041: debris nicht nur brillant aussieht, sondern auch noch in einer Größe von nur 177kb daherkommt. Selten zuvor hat uns eine Demo so aus den Socken gehauen, wie dieses Meisterwerk des Designs und der Programmierkunst. Da konnten auch Andromeda Software Development mit ihrem, vor Ideen, Kreativität und Szenenreichtum geradezu überbordenden LifeForce nicht mithalten. Auch das sorgte für herunterdonnernde Kinnladen und ist an Schönheit kaum zu überbieten, musste sich letztendlich aber doch dem .hund (Anmerkung: Markenzeichen von Farbrausch-Designer Fiver2) beugen. Immerhin konnten sich die Griechen auch noch Platz 3 sichern. Beyond the Walls of Eryx gewann zwar nicht bei der Intel Demo Compo 2007, hat uns aber mit Retro-Optik, stimmungsvollem, einheitlichen Design und ungewöhnlichen Greetings in der Musik zu gefallen, dass es die Konkurrenz auf die Plätze verwies.

Den undankbaren vierten Platz nehmen Fairlight ein, die in Kooperation mit CNCD und Orange ein technisches Schwergewicht namens Media Error in cooler Fischauge-Optik zeigten. Das hübsche Fairytale von Traction und Brainstorm rangiert auf dem 5. Platz. ISO9241 von STILL, Überraschungssieger des Intel-Wettbewerbs, findet sich auf Rang 6 wieder. Auf den Plätzen folgen die UK Allstars mit ihrem Route 1066, STILL mit ihrer gerade erst auf der TUM veröffentlichten Demo Ferner, Noumenon, die Comeback-Demo der großen Andromeda, sowie das äußerst stylische Chromosphere von Sqny.



Best PC-Demo:
1) fr-041: debris / Farbrausch
2) LifeForce / ASD
3) Beyond the Walls of Eryx / ASD
4) Media Error / Fairlight
5) Fairytale / Traction & BRS
6) ISO9241 / STILL
7) Route 1066 / UK Allstars
8.) Ferner / STILL
9) Noumenon / Andromeda
10) Chromosphere / Sqny




Während die Demo-Front schwere Geschütze auffuhr, und die 4k Intros die großen Gewinner 2007 sind, herrschte bei den 64k Intros Tristesse und dürfte als die Enttäuschung des letzten Jahres in die Geschichtsbücher eingehen. Erschreckend wenig 64k-Releases haben wir gesehen. Die Qualität war zumeist wenig berauschend. Da stellt man sich zwangsläufig die Frage, ob es keine Herausforderung mehr ist, in dieser Größe etwas Anständiges zu basteln. Wie dem auch sei, mit Mupe von PlayPsyco haben wir zumindest eine, alles überragende 64k Intro in Empfang nehmen dürfen. Technisch 1A und musikalisch ungewöhnlich, mit ruhigem Elektroniksound, setzte sich das Werk der Norweger in unseren Top10 leicht gegen den einzig wirklichen Konkurrenten durch: Malewitsch. Das bietet zwar ebenfalls einige große Momente, ist jedoch etwas kurz geraten und nicht ganz so hübsch, wie die Intro aus Norwegen. Brain Control angelten sich mit ihrem Phantom Eye Syndrome, trotz allzu hektischen Designs, noch die Bronze-Medaille. Die tschechische Produktion Pahorek rangiert auf Platz 4, Mite von den Rebels folgt aufgrund des wunderschönen Soundtracks von Chromag direkt dahinter. Überraschend hoch platzieren konnten sich Antiphore von Inque und The War is over von der russischen Gruppe Quite. Zur Elite fehlt beiden Werken zwar noch ein Stück, dennoch sind sie stimmig designt.



Best PC-64k:
1) Mupe / PlayPsyco
2) Malewitsch / STILL
3) Phantom Eye Syndrome / BC
4) Pahorek / Clrscr
5) Mite / Rebels
6) Antiphore / Inque
7) The War is over / Quite
8.) Mercury / Brain Control
9) Threespace / Rebels
10) Träsh / Ümlaüt Design




Die beste 4k Intro des Jahres 2007 ist nur 1k groß! Tracie von TBC ist eine der Sensationen der zurückliegenden 12 Monate und zeigt niemals für möglich gehaltenes. Der Winzling präsentiert ein waberndes Meer aus Farben und Formen und ist unheimlich schön anzuschauen. Sogar Musik ist enthalten, und das bei dieser Größe. Vor diesem Meisterwerk muss sich auch das abwechslungsreiche, mit großartige Effekten voll gestopfte Candystall der Pittsburgh Stallers verbeugen, ebenso wie Sprite-o-mat von Alcatraz, das hervorragende Optik und viel Abwechslung bietet. RGBAs Kindernoiser setzte zwar bei der Darstellung von 3D-Fraktalen in Echtzeit neue Maßstäbe, doch kostete der nur aus Geräuschen bestehende Sound diesem Werk den begehrten Podiumsplatz. Gleich zweimal in den Top10 vertreten sind Mercury, die besonders mit ihrem erst wenige Tage alten Lazor ein Musterbeispiel für perfekte Farbgebung in Intros abliefern. Zur Kategorie muss man gesehen, aber vor allem auch gehört haben, zählen Quantum Chaos und Galiwm, während Fruit of the Loop zwar gewöhnungsbedürftige Farben vorweist, aber wie der Kindernoiser sensationelle Fraktalwelten bietet. Stiletto von RGBA sammelt hingegen mit jeder Menge Sex-Appeal Pluspunkte!



Best PC-4k:
1) Tracie / TBC
2) Candystall / Pittsburgh Stallers
3) Sprite-o-mat / Alcatraz
4) Kindernoiser / RGBA
5) Lazor / Mercury
6) Galiwm / Ümlaüt Design
7) Quantum Chaos / Allien Senses
8.) Fruit of the Loop / Rebels
9) Hazor / Mercury
10) Stiletto / RGBA




Starke Vertreter gab es bei den Einladungsdemos zu den diversen Szeneveranstaltungen zu bestaunen. Das durch und durch harmonisch gestaltete Still Puzzled, die Invitation-Demo zur The Gathering 2007, hinterließ dabei den besten Eindruck. Hübsch anzuschauen, schöne Effekte und ein großartiger Soundtrack sind die Bestandteile eines würdigen Siegers. Conspiracys f07 - Function 07 Invitation punktet zwar mit einem noch besseren Soundtrack und fantastischer Farbwahl, musste sich aber dennoch ganz knapp mit Silber zufrieden geben. Der Grund: Conspiracy haben ein ähnliches Werk auch schon in 64 Kilobyte gebastelt.

Frameskool, das sich auf Rang 3 wiederfindet, begeistert mit jeder Menge Retro-Flair, sieht aber dennoch modern aus. Außerdem gibt's tolle Chip-Musik von Altmeister 4-mat, was ebenfalls für die Outlined Invitation gilt, die vom selben Team stammt. Auch die anderen Top10-Kandidaten haben alle ihre Besonderheiten aufzuweisen, wobei die Demos zu den 5th Annual Scene.org Awards und der Online-Chiptune-Compo ChipYxa #5 ausnahmsweise nicht zu einer Demo-Party einladen.



Best Invitation:
1) Still Puzzled / Outracks
2) f07 - Function 07 / Conspiracy
3) Frameskool / Equinox
4) Blockparty 2008 / Trailer Park
5) Outlined / Orb
6) 5th Annual Scene.org Awards
7) ChipYxa #5 / Quite
8.) Perspective / Keyboarders
9) Assembly Summer 2007 / MFX
10) Alternative Party 2007 / Flo




Für Amiga-Jünger war 2007 kein besonders gutes Jahr. Man scheint der einstigen Demo-Hochburg immer mehr den Rücken zuzuwenden. Selbst The Black Lotus, die mit ihren letzten Amiga-Demos immer wieder aufs Neue die für modernere Hardware programmierende Konkurrenz vor Neid erblassen ließen, haben sich (momentan?) von der "Freundin" abgewandt. So war das Amiga-Jahr 2007 fast schon zur Osterzeit wieder vorbei, denn nur die Breakpoint-Releases sahen vielversprechend aus. Senzala von Madwizards gewann nicht nur dort, sondern darf sich auch die 4Sceners-Krone als beste Amiga-Demo aufsetzen. Die 4k Intros Rapo Diablo und Swex wurden ebenfalls dort präsentiert, genau wie die 64k Bizarre Love Triangle 2 von Haujobb. Nameless, das zwar von Mitgliedern der Gruppe Madwizards stammt, aber nicht unter diesem Gruppennamen veröffentlicht wurde, ging als zweitbestes Produkt in der Amiga-Kategorie über die Ziellinie. Die verbesserte Version Rapo Diablo 5000, immerhin 8k groß, freut sich über den dritten Platz. Stylische Werke gab es von Tulou & Traktor (Fleetwood), sowie UpRough (Cool Ska Cool) zu sehen, während Sunskin die One-Screen-Demos auf ein neues Level hievte und die Spaceballs mit der sechs Jahre zu spät veröffentlichten Solskogen Invitation'01 noch mal altes Material ausgruben.



Best Amiga Production:
1) Senzala / Madwizards
2) Nameless / Kiero & Ubik
3) Rapo Diablo 5000 /Loonies&Eph
4) Fleetwood / Tulou & Traktor
5) Cool Ska Cool / UpRough
6) Rapo Diablo / Loonies & Eph
7) Sunskin / Loonies & Depth
8.) Swex / Scarab
9) Solskogen Invitation'01 / SPB
10) Bizarre Love Triangle 2 / HJB




Der PC zitterte, doch er fiel nicht! Außerdem war das Zittern völlig unbegründet. Mit der offiziellen Unterstützung von Microsoft für die Assembly-Demo-Competition erschienen die ersten hochklassigen Demos für die hauseigene Xbox 360 Konsole. Zwar machten diese eine Menge her, doch der erwartete Sturm blieb aus. Keiner sprang auf den Zug mit auf. Weitere Demos für das NextGen-Baby wurden nicht mehr gesichtet. Ob sich im nächsten Jahr etwas an dieser Tatsache ändern wird, bleibt abzuwarten.

An der Spitze der Konsolendemos thront jedoch ein Oldie, nämlich Nintendos Gameboy Advance. Die Shitfaced Clowns belieferten den Kleinen mit Matt Current, einer spektakulären Demo, die Effekte aus der betagten Hardware herauskitzelt, die man niemals für möglich gehalten hätte. Dazu gibt es kräftigen Drum'n Bass und HipHop-Sound, sowie ein Design, das an die goldene Amiga-AGA-Ära erinnert. Excess lassen es auf Platz 2 krachen, mit ihrer 360-Demo Evoid Droid, während Sonys PSP mit den Plastikladies von Suicide Barbie spielt. Auch die Function 07 Invitation findet sich im oberen Mittelfeld wieder, die ursprünglich ebenfalls für die Xbox 360 geschrieben wurde. Das GamePark GP2X Handheld ist mit zwei Platzierungen vertreten. Zum einen mit dem famosen Integrated Software for Omega Devices, das seine Designwurzeln ebenfalls bei alten Amiga-Demos hat, sowie dem ein wenig an State of the Art aus dem Jahr 1992 erinnernde Check this Out. Nintendos uraltes NES wurde hingegen mit High Hopes noch einmal zu neuen Höhen getrieben, während sich der DS an den 5th Annual Scene.org Awards erfreuen durfte. Den Abschluss bietet das gut aussehende, aber etwas langatmige Bloody Memories V2.01, wieder für die Microsoft-Konsole.



Best Console-Demo:
1) Matt Current / S. Clowns (GBA)
2) Evoid Droid / Excess (360)
3) Suicide Barbie / TBL (PSP)
4) Function 07 / Conspiracy (360)
5) Integrated Software for Omega Devices (GP2X)
6) sts-06: Microdots / STS (360)
7) High Hopes / Aspekt (NES)
8.) Check this Out / Bronx (GP2X)
9) 5th Scene.org Awards (NDS)
10) Bloody Memories V2.01 (360)




Mit seinem witzigen Seitenhieb in Richtung Echtzeiteffekte in Demos lieferte Maxon die beste Wild Demo des Jahres 2007 ab. Sein Realtime Demo Wannabe sieht einfach nur fantastisch aus. Der 2. Platz in unserem Ranking geht an die Atari-Gruppe Dune, die mit ihrem Video Anthology noch einmal ihren Werdegang bis zu den Anfängen im 8bit-Zeitalter Revue passieren lassen, zum Schluss aber auch moderne Schönheiten zeigen.

ToyZone 2 ist hingegen die Ausgeburt des Wahnsinns schlechthin. Die Macher haben in mühevoller Kleinstarbeit mithilfe eines Steckkastens Demoeffekte nachgebaut und per Stop-Motion gefilmt. Das Endresultat ist ein unglaublich flüssig dargestelltes Meisterwerk der Demokunst! Vor ungewöhnlicher Hardware haben Demoscener keine Angst. Sie schaffen es, überall Effekte herbeizuzaubern, etwa einem Oszilloskop! Wer Demoeffekte auf diesem elektronischen Messgerät sehen möchte, sollte sich Youscope von TVT ansehen. JCOs lustiges LOL, Internet! sollte man sich ebenfalls noch zu Gemüte führen.



Best Wild Demo:
1) Realtime Demo Wannabe / Maxon
2) Anthology / Dune
3) ToyZone 2
4) Youscope / TVT
5) LOL, Internet! / JCO




Sie sprudeln munter weiter aus allen Ecken hervor, die Music Disks. Der Strom reißt nicht ab. Immer wieder tummeln sich kleine und große Veröffentlichungen, die den Schwerpunkt auf die Musik gelegt haben und in digitaler Samplerform zum Leben erwecken. Dabei wurden alle 2007 veröffentlichten Music Disks von einem einzigen Produkt in den Boden gestampft: BitJam Vol. 1 - Solaris. Das Mammutwerk der Bitfellas ist nicht nur satte 550MB groß, es ist auch gut gefüllt mit über 100 der feinsten Musikstücke, die die Demoszene hervorgebracht hat. Dabei tummelt sich musikalisch alles was Rang und Namen in der Szene hat, auf dieser "Disk". Obendrein darf man sich an vielen hübschen Grafiken und Spielereien erfreuen.

Im krassen Gegensatz zu diesem Schwergewicht steht der "Floh" unter den Music Disks: Minidisk von TBC. Hier sind zwar nur 3 Stücke vereint, die sind jedoch in nur 4 Kilobyte zusammen mit hübschen Effekten untergebracht und klingen sensationell. Die Minidisk hätte zwar auch gut in unsere 4k-Preiskategorie gepasst, gibt hier jedoch eine noch bessere Figur ab. Ebenfalls viel hörenswertes Material und ein hübsches Design bietet Rebellion, das noch dazu auf vielen verschiedenen Plattformen läuft. Unbedingt reinhören sollte man noch in Ravebusters Remixes 2, sowie Chillosophy 2.



Best Music Disk:
1) BitJam Vol.1 / Bitfellas
2) Minidisk / TBC
3) Rebellion / Rebels
4) Ravebusters Remixes 2 / Ravebusters
5) Chillosophy 2 / Brainstorm




Erst seit ein paar Monaten hört man den Namen STILL in Demokreisen, doch um Newcomer handelt es sich deshalb nicht. Vielmehr wurde STILL aus den Gruppen LKCC und Bauknecht geformt und um einige neue Mitglieder erweitert. Hatte man schon zuvor in diesem Jahr mit Above ein richtig gutes Werk abgeliefert, so begann der eigentliche Siegeszug erst nach der Umbenennung. Zu allererst gewannen die Mannen um Pixtur, Mad und Sire mit ihrem ISO9241 die Intel Demo Competition. Danach folgte mit der 64k Intro Malewitsch ebenfalls ein erster Platz, diesmal auf der BCN Party. Die TUM'07 gewann ebenfalls, mit dem noch ziemlich frischen Ferner. Die zweitbeste Gruppe im letzten Jahr waren für uns Andromeda Software Development, die mit LifeForce und Beyond the Walls of Eryx zwei überragende Demos veröffentlichten. Brainstorm rangieren auf dem 3. Platz. Nicht nur, dass sie vor allem in Zusammenarbeit mit Traction großartige Demos basteln (Fairytale, Fascination II), sondern weil sie sich auch mit der zwölften Ausgabe des Diskmags Zine, sowie dessen Headlines Intro positiv hervortaten. Farbrausch brachten zwar viele durchschnittliche Releases hervor, aber auch die besten Demo 2007, fr-041: debris. Zusammen mit fr-059: momentum, fr-055:828 und fr-minus-09: human sources wurden außerdem richtig gute Produktionen veröffentlicht, die Kreativität und beeindruckende Technik vereinen. Überhaupt nicht auf der Rechnung hatten wir eigentlich die Jungs von Rebels, die sich 2007 jedoch mit vielen netten bis sehr guten 64k- und 4k-Intros zeigten, sowie die tolle Demo New World und die Musikdisk Rebellion herausbrachten.







Millionen Würfel kriechen über den Bildschirm, Buchstaben zersplittern, Straßenzüge lösen sich auf. Das beeindruckt, das fasziniert, das ist der perfekte Effekt-Overkill, weshalb wir fr-041: debris den Preis für die besten Effekte verleihen. Der 3D-Zoom in Andromedas Noumenon war ebenfalls ein überwältigendes Erlebnis. Nicht nur hier hat Programmierer Hyde gezeigt, dass er seit seiner letzten Demo Nexus 7 (1994, noch für den Commodore Amiga) nichts verlernt hat.

Genauso brillant war die Spikeball-Ansammlung in der Xbox 360 Demo sts-06: Microdots. Die Finnen haben nicht nur damit Pluspunkte gesammelt, sondern auch mit der äußerst stylischen Inszenierung ihres Markenzeichens, den Tunnel. Media Error hingegen brachte uns Polygonmassen und interessante Pespektiven, verlangte aber nach monströser Hardware. LifeForce präsentiert vielleicht die meisten Effekte in einer Demo und die flüssigsten Szenenübergänge, aber nicht wirklich viel Neues, verglichen mit früheren Demos von ASD.



Best Effects:
1) fr-041: debris / Farbrausch
2) Noumenon / Andromeda
3) sts-06: Microdots / Synesthetics
4) Media Error / Fairlight
5) fr-041: debris / Farbrausch




Zum dritten Mal findet sich die f07 - Function 07 Invitation nun in den Ranglisten wieder, endlich steht sie auf dem Siegertreppchen. Xenophobes brillanter Dance-Track bringt die Beine automatisch zum Tanzen und ist der Grund, warum dieses stylische Werk die Hütte rockt. Bei keiner anderen Demo ist die Redaktion aufgrund der Musik so ausgeflippt wie hier. Selbst in unseren MP3-Playern oder als Handy-Klingelton ist Xenophobes Meisterwerk längst Stammgast.

Die beiden anderen Plätze auf dem Treppchen gehen an zwei alte Hasen im Geschäft. Zum einen Romeo Knight, der nach mehrjähriger Abstinenz mit dem Soundtrack zu Fairytale seine ganze Klasse erneut unter Beweis stellte. Zum anderen natürlich an Chromag, der auch schon seit fast zwei Jahrzehnten Musik macht und sich immer wieder aufs Neue selbst übertrifft. Dieses Mal angelte er sich mit seiner Musik zur Rebels Demo New World den dritten Platz. Außerordentlich gut gefallen haben uns außerdem Glooms Soundtrack zu Above, sowie zur Demo Gamma, bei der Irvin seinem fetzigen Stil treu bleibt.



Best Demo-Soundtrack:
1) f07 - Function 07 / Xenophobe
2) Fairytale / Romeo Knight
3) New World / Chromag
4) Above / Gloom
5) Gamma / Irvin




Erneut wollen wir hier die besten Grafiken prämieren, die bei den Grafikwettbewerben der Szenepartys gezeigt wurden, nicht jedoch die beste Optik in einer Demo. Hier tat sich vor allem Helge hervor, der in SMD3, das zugleich als Auswahlmenü für die fette BitJam-Musikdisk dient und den ersten Platz auf der Breakpoint belegt hat, seine Pixelkünste zeigt.

Aus dem Raytracing-Lager und direkt auf Platz 2 flog Vorjahressieger Cosmic mit seinem wunderschönen Portrait zHAKTI. Maxons comichaftes Like a bull belegt Rang 3, während die brillant gerenderte Jesus-Studie J.C. Harrasing a CS undergrad von Migugi direkt dahinter folgt. CPs, auf der Breakoint 2007 unter Wert geschlagenes Ode ao Sol, hat es uns ebenfalls angetan und bildet den Abschluss dieser Top5.



Best Scene Graphics:
1) SMD3 / Helge
2) zHAKTI / Cosmic
3) Like a bull / Maxon
4) J.C. Harrasing a CS undergrad
5) Ode ao Sol / CP




Egal ob Retro- oder Moderne, ob PC oder Handheld, Action oder Geschicklichkeit, in diesem Jahr war für jeden Spielegeschmack etwas dabei. Sumotori Dreams, die Sumoringer-Simulation im Klötzchen-Look, entschied den Wettkampf um das beste Szenespiel knapp für sich, vereint es doch puren Spaß, Demo-Style und tolle Physik in einem. Selten hat man Scener auf einer Demo-Party über ein Spiel so lachen sehen, wie hier.

Das grandios umgesetzte Bomberman für C64 musste sich dieser Originalität geschlagen geben, denn letztendlich ist es eben "nur" Bomberman, auch wenn das Gameplay ein zeitloser Klassiker ist. Ebenso erging es dem liebevoll gemachten Shoot'em Up Honeyblaster, das eine Art Apidya im Comic-Look ist. Mit Last Dawn und Return to Zero kommen auch die Action-Fans auf dem PC auf ihre Kosten, während das Musikspiel Cinnamon Beats und das klitzekleine Yoomp! 4k die Geschicklichkeit testen. Redrunner für den C64 eroberte die Arcade-Herzen der Redaktion, das Denkspiel Reaxion (für GBA) und der Risiko-Klon Dicewars DS brachten die Hirnwindungen zum kochen.



Best Scene-Game:
1) Sumotori Dreams (PC)
2) Bomberman C64
3) Honeyblaster (PC)
4) Last Dawn (PC)
5) Return to Zero (PC)
6) Cinnamon Beats (PC)
7) Redrunner (C64)
8.) Reaxion (GBA)
9) Yoomp! 4k (PC)
10) Dicewars DS (NDS)




Trend 1: 4k Intros
Die 4k Intros von heute sind die 64k Intros von gestern, so könnte man es treffender nicht ausdrücken. Während die 64k Intros momentan ein wenig in den Hintergrund getreten sind, protzen die weitaus kleineren 4ks mit immer mehr Farben, Formen, Musik und technischen Meisterleistungen. Keine Demo-Kategorie hat im letzten Jahr so viel Zuwachs bekommen und an Ansehen gewonnen, wie die Zwerge des Demo-Makings. Experten sprechen sogar davon, dass das Ende der Fahnenstange längst noch nicht erreicht ist. Wir dürfen also gespannt sein, welch Effektzauber uns in nächster Zeit auf kleinstem Raum erwarten wird.



Trend 2: Mehr Öffentlichkeitsarbeit
Äußerst erfreulich ist die Tatsache, dass sich die Demoszene wieder mehr in die Öffentlichkeit traut. Versuchten in den letzten Jahren nur Vereine wie der Digitale Kultur e.V. auf diversen Events Demos wieder etwas mehr ins Rampenlicht zu bringen, so hat sich vor allem 2007 einiges getan. Angefangen von der zweiten, und viel besser durchorganisierten Intel Demo Competition, über das Zeigen der 64k Intro beim weltgrößten Animationsfestival SIGGRAPH 2007, oder der Veröffentlichung des Diskmags Zine #12, welches Berichte auch für Nicht-Scener enthält und für das auch außerhalb der Szene kräftig die Werbetrommel gerührt wurde. Außerdem ist es erfreulich, dass der österreichische Verein [d]vision regelmäßig Treffen abhält, in welchem bekannte Szeneleute als Gastredner auftreten, Demos zeigen und den Sinn dahinter erklären, was in der digitalen Kultur Wiens schon großen Anklang gefunden hat. Das wahre Highlight 2007 in diesem Punkt war jedoch der Trip dreier furchtloser Scener nach San Francisco, wo sie Branchenriesen wie Pixar, Industrial Light and Magic, nVidia oder Adobe eine Besuch abstatteten und Aufklärung über die Demoszene betrieben. Genau in dieser Richtung muss es weitergehen um frisches Blut zu rekrutieren. An dieser Stelle ein herzliches Dankeschön an all die Personen, die an diesen und ähnlichen Projekten beteiligt sind.



Trend 3: Ungewöhnliche Releases
Die Bitfellas hauen mal eben ein 550MB Monsterpaket, bestehend aus tonnenweise Musik, Grafiken und Effekten raus. Mit Watching Demos can kill you erscheint der erste Roman in Demoform, perfekt untermalt von einem stimmungsvollen Soundtrack und atmosphärischen Bildern. Brainstorm zaubern das Kochmagazin Cui-Zine #1 aus dem Hut. SCEEN Issue #2 bringt, nach langer Wartezeit, den gesamten Aspekt der digitalen Kultur in gedruckter Form in die Zeitschriftenläden. All dies ist wieder einmal Beleg für das kreative Potential, das im digitalen Untergrund schlummert. Was mag noch kommen? Welche Ideen spuken bereits in den Köpfen herum? Wir freuen uns auf ein Jahr 2008, in welchem wir hoffentlich noch mehr dieser ungewöhnlichen, aber erfrischend anders präsentierten Ergüsse sehen.



Trend 4: Comeback der Oldies
Schon in den letzten Jahren wurden die Namen vieler legendärer Demogruppen von der dicken Staubschicht befreit, die auf ihnen lag, um unter neuer Führung und Teamzusammensetzung an alte Glanzzeiten anzuknüpfen. Zumeist mit wenig Erfolg. 2007 brachte die Wende, und einen ganzen Schwung alter Bekannter zurück ins aktive Geschehen. Romeo Knight macht plötzlich wieder Musik für Demos, genauso wie Fleshbrain. Akkordarbeit auf höchstem Niveau liefern Chromag oder auch Virgill ab, deren kreativer Output fast wieder bedrohliche Ausmaße annimmt. Das Titelbild des Diskmags Zine #12 kommt von Maestro Facet höchstpersönlich. Alcatraz tauchen wieder auf, mit alten bekannten an Bord. Selbst die Kefrens wollen, unter der Führung von Mellica, erneut große Taten vollbringen. Der Knüller war jedoch das Comeback der Amiga-Heroen von Andromeda, auf der Breakpoint 2007. Mit Noumenon eroberten sie erneut die Herzen der Demoanhänger. Meister-Pixler Archmage tunkte seinen digitalen Pinsel sogar noch für LifeForce von ASD in den Farbtopf, während Hyde noch eben mal die Headlines für Zine #12 programmierte. Schön, dass ihr alle wieder da seid, dass euer Drang nach Kreativität und künstlerischer Freiheit noch nicht erloschen ist, dass ihr es immer noch drauf habt und für gehörige Belebung in der Szene sorgt!


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