311 - Best of 2018 - Die besten Szenedemos im Jahresrückblick (.de)

Bobic, Sun 06 Jan 2019



Best of 2018 - Die besten Szenedemos im Jahresrückblick

Manchmal würden wir uns wünschen ein Mensch wie Alexander Gerst zu sein. Aufgrund technischer Probleme musste der Astronaut mal eben ein paar Wochen mehr auf seiner Raumstation ausharren. Alleine! Denn dort oben ist Niemand der einen belästigt und aus seinen Träumen reisst. Nichts spricht dagegen, um in der freien Zeit etwa all die wunderbaren audiovisuellen Kunstwerke der Demoszene zu bestaunen, die im Jahr 2018 veröffentlicht wurden. Denn das waren in den letzten 12 Monaten so viele, dass unsereins, der immer festen Boden unter den Füßen hatte, in den rasend schnell vergangenen 365 Tagen kaum schaffen konnte. Allein ein Blick auf die Server von Scene.org belegt dies, die für 2018 satte 80 Demo-Partys gelistet haben. Sechs mehr als im Jahr zuvor. Und auch nach über 35 Jahren in denen die Demoszene nun schon ihre technischen Fähigkeiten demonstriert, ist uns bei den neuen Meisterwerken so manches Mal die Kinnlade nach unten geklappt. Bombastische Echtzeitanimationen, hypnotisierende Welten, die vielfältigen Stile zwischen minimalistischem Design und grafischer Opulenz, Technikbretter in nur wenigen Kilobyte Größe - es gab sie alle! Deshalb laden wir zum 13. Mal in Folge alle Genießer von Computerkunst ein, unsere Liste der besten Demos des letzten Jahres zu durchstöbern. Wir haben die Crème de la Crème herausgepickt und küren die Besten der Besten in insgesamt 23 Kategorien.




Best PC Demo / Beste PC-Demo des Jahres:
01.) Number One / Another One / CNCD & Fairlight (Download / YouTube)
02.) Block One / Cocoon (Download / YouTube)
03.) For your love / Andromeda Software Development (Download / YouTube)
04.) Stase / Cocoon (Download / YouTube)
05.) Dying Stars / Orange (Download / YouTube)
06.) Moron / Holon (Download / YouTube)
07.) Wander / CNCD & Fairlight (Download / YouTube)
08.) Monoamine / Altair (Download / YouTube)
09.) Along for the ride / Ümlaüt Design (Download / YouTube)
10.) Aurora / Excess (Download / YouTube)

Herzlich Willkommen zur Show. Bitte Platz nehmen und ruhig verhalten. Wir reden nicht um den heißen Brei herum und sagen euch gleich zu Beginn, dass CNCD und Fairlight wieder einmal die beste PC-Demo des vergangenen Jahres gebastelt haben. Ihr Number One / Another One trägt die Nummer 1 nicht nur im Titel, sie ist eines dieser wenige Produkte der Demoszene, die man in Bewegung gesehen und gehört haben muss. Denn Worte allein können den Zauber, der in dieser, vielleicht besten Demo aus der Feder von Smash, Destop, Mazor und Gloom, steckt, nicht beschreiben. Es ist modern, ein echtes Technikbrett, zeigt atemberaubende Szenen wie die aus Partikel bestehende Tierwelt. Auch besteht es quasi nur aus Höhepunkten, denn ein Highlight jagt das andere. Und dann hört es sich auch noch so verdammt gut an! Doch was wir euch jetzt sagen werden, wird dem ein oder anderen einen Schock verpassen. Oder hättet ihr geglaubt, dass Number One / Another One in gerade einmal SECHS TAGEN entstanden ist?!?!? Ja, diese Teufelskerle bei CNCD und Fairlight sind Vollprofis in ihrer Zunft und haben mit dem von Smash programmierten Notch den wohl mächtigsten Demoeditor überhaupt an der Hand. Dennoch muss man diese Fülle an Details, Szenen, Objekten und Effekten erst einmal in der Kürze der Zeit zu einem solch homogenen Ergebnis zusammenschweissen. Und nebenbei die Konkurrenz wieder einmal in Grund und Boden zu stampfen.

Ein Opfer dieses Überwerks ist dabei Block One geworden. Immerhin ebenfalls eine Demo, die mit Notch-Antrieb ausgerüstet ist. NTSC von der Gruppe Cocoon hat sich hierfür vom hauseigenen Demo-Tool verabschiedet und ist in die Werkzeugkiste von Smash eingetaucht. Dabei hat er aber all die Tugenden, für die der Name Cocoon steht, wunderbar nach Notch mitgenommen. Futuristische Skylines, technoide Gänge, etwas Horror und spektakuläre Effekte sind auch in seinem Block One drin, das uns und die Massen ebenfalls begeistert hat und das in unserer Rangliste auf dem zweiten Platz geführt ist. Auf dem dritten Platz findet sich For your love von Andromeda Software Development wieder, die erste große Demo der Griechen seit ein paar Jahren. Auch hier gibt es haufenweise spektakuläre Bewegtbilder in Echtzeit zu bestaunen, allen voran die herrlichen Partikeleffekte und die sensationellen Stadtauf- und abbauten.

Dahinter auf Platz 4: Nochmals Cocoon, nochmals NTSC, der es in Stase etwas ruhiger angehen lässt und stimmungsvolle, visuell prächtige, aber vom Ablauf eben entspanntere Effektkunst präsentiert. Darf man so gerne ruhig nochmal machen! Dying Stars, das imposante Hochglanz-Comeback-Werk der Gruppe Orange schafft auf Anhieb Rang 5, während auch der Rest der Top10 großartige Demokost bietet. Jedes auf seine eigene Art, immer mit anderen Designmerkmalen, die für Abwechslung sorgen und die vielfältigen Gesichter der Demoszene zeigen.



Best PC 64k Intro / Beste PC 64k-Intro:
01.) When silence dims the stars above / Conspiracy (Download / YouTube)
02.) Out of the box / Adapt (Download / YouTube)
03.) Party Gipfeler / Poo-brain (Download / YouTube)
04.) Transphosphorylation / Inque (Download / YouTube)
05.) Until / FMS_Cat (Download / YouTube)
06.) Sailing beyond (16k Intro) / Aberration Creations (Download / YouTube)
07.) 100% / Macau Exports (Download / YouTube)
08.) Urbs Advena (16k Intro) / Altair (Download / YouTube)
09.) Trashpanda / Logicoma (Download / YouTube)
10.) Digiverse (16k Intro) / Aberration Creations & Eclectique (Download / YouTube)

Wenn ein 64 Kilobyte kleines Werk es schafft, uns sämtliche Gefühlswelten erleben zu lassen, dann hat es zweifelsohne Geschichte geschrieben und verdient sich den Titel als beste PC 64k Intro des Jahres 2018. Lähmung, Erstaunen, Vewirrung und grenzenlose Begeisterung erlebten wir beim ersten Anschauen von When silence dims the stars above. Das neueste Meisterwerk aus dem Filmstudio der ungarischen Gruppe Conspiracy bringt Hollywood-Flair auf die Schirme. Unglaubliche Optik ist dort zu sehen, von Chaos, von Weltzerstörung, aber auch der Schönheit der Natur. Dazu unterscheidet sich dieses Kunstwerk auch in seiner Erzählweise von allem, was wir bislang in der Demoszene sehen durften. All diese Dinge tragen dazu bei, dass wir immer noch Gänsehaut verspüren, wenn jemand den Namen dieses Stücks purer Faszination flüstert. Kein Wunder, dass wir in unserer Berichterstattung zur Revision 2018, wo When silence... zum ersten Mal gezeigt wurde, die Jungs von Conspiracy als Computergötter bezeichneten. Mit dieser Produktion habt ihr euren Platz auf einer Wolke im Paradies sicher!

Ansonsten hatte das Jahr 2018 bei den 64k Intros nur gehobene Kost zu bieten. Weitere Meilensteine suchte man leider vergebens. Überrascht wurden wir vor allem von der Gruppe Adapt. Die Finnen, die mit ihren bombastischen, oftmals aber auch chaotisch wirkenden Demos mal mehr, mal weniger gut unterhalten, haben sich auch einmal an einem Werk versucht, das maximal 65.536 Byte groß sein darf. Herausgekommen ist das überraschend unterhaltsame Out of the box, das zwar noch auf alter Technik basiert, uns mit seinen Partikelschwärmen und frischem Designansatz aber gut unterhalten hat. Auch Poo-brain haben mit Party Gipfeler wieder ein schönes Intro abgeliefert, das aber nicht an ihre herausragenden Releases aus dem Vorjahr heranreichte. Inque, die ja Hand in Hand mit Poo-brain durch die Demo-Lande spazieren, folgen mit dem Landschaftsgeprägten Transphosphorylation auf Platz 4, während der Japaner FMS_Cat bei Until seine Hypnose-Stäbchen in Browser-Gefilden ausstreckte und damit eine gute Echtzeitshow ablieferte.



Best PC 4k Intro / Beste PC 4k-Intro:
01.) Oscar's Chair / Eos (Download / YouTube)
02.) Final Territory / Prismbeings (Download / YouTube)
03.) End of Time / Alcatraz & Altair (Download / YouTube)
04.) Korolev / LJ & Alcatraz (Download / YouTube)
05.) Iowa / Genesis Project & Rebels (Download / YouTube)
06.) Zetsubo / Prismbeings (Download / YouTube)
07.) Unmaintained / LJ & Alcatraz (Download / YouTube)
08.) Posle / Jetlag (Download / YouTube)
09.) Redway / Zorp (Download / YouTube)
10.) Shoot for the moon / Alcatraz (Download / YouTube)

War 2017 noch das Jahr von Prismbeings, vor allem wegen der brachialen 4k Intro Absolute Territory, so musste sich der unglaubliche Noby zwölf Monate später mit dem Sequel Final Territory mit dem silbernen Rang zufrieden geben. Auch Final Territory ist ein fantastisches Stück Demokunst auf engstem Raum, kann die Atmosphäre und den Stil seines Vorgängers jedoch nicht übertreffen. Das hat zwar auch unsere Siegerintro, Oscar's Chair von Eos nicht geschafft, dennoch ist es alleine aufgrund seiner Renderqualität und dem einzigartigen Storyboard verdient zum König der 4k-Intros im Jahr 2018 ernannt worden. Virgills bislang beste Programmierarbeit, das mit exquisiten Szenen nur so vollgestopfte End of Time, das in Zusammenarbeit mit KK von der Gruppe Altair entstand, grinst vom dritten Podestplatz herunter. Auch 4k-Spezialist LJ hat es wieder in die Top5 geschafft. Dieses Mal mit Korolev, in welchem er seine typischen futuristischen Gänge erneut auf unnachahmliche Art und Weise in Szene setzt. Hardys herrliches Funkenmariechen, offiziell mit Iowa betitelt, darf sich als fünfter Sieger ebenfalls freuen.



Best PC 8k Intro / Beste PC 8k-Intro:
01.) One of those days / Loonies (Download / YouTube)
02.) From the seas to the stars / Eos (Download / YouTube)
03.) Emnor / Jetlag (Download / YouTube)
04.) Halipleumon / Rootkids (Download / YouTube)
05.) M.A.M. / Ponk (Download / YouTube)

Ein nichtssagender Titel, aber genug Vorfreude aufgrund des bekannten Gruppennamens. So war das damals, an Ostern 2018, als auf der Revision 2018 der Wettbewerb für die PC 8k-Intros startete. Was dann folgte, waren einige der besten und unterhaltsamsten Minuten des vergangenen Demojahres. Denn die Size-Coding-Spezialisten aus Dänemark entführten uns in One of those days auf die Skipiste. Dort durften wir so viele rasante Abenteuer erleben, ergötzten uns an toller Technik und vielen Anspielungen, dass dieses Erlebnis auch noch in 2019 nachhallt. One of those days, und auch die zweitplatzierte 8k-Intro From the seas to the stars mit den, aus wunderschönen Partikelformationen zusammengesetzten Meeresbewohnern, sind ein Beleg dafür, welch technisches Potential in acht Kilobyte stecken kann. Leider galt dies in den letzten zwölf Monaten nur für wenige Produktionen in diesem Genre. Irgendwie hat es den Anschein, dass man hier immer noch auf den Durchbruch wartet, der die 8ks in der Szene endgültig etabliert. Die auf den Plätzen folgenen Werke Emnor, Halipleunom und M.A.M. sind allesamt schön anzuschauen und atmosphärisch gestaltet, dennoch weht über ihnen der Atem der 4k Intros. Denn wir sind der Meinung, dass man die in diesen Titeln gezeigten Effekte auch in 4096 Byte hätte unterbringen können. Mal sehen, was das Jahr 2019 in Sachen acht Kilobyte maximaler Dateigröße auf Lager haben wird.



Best Browser-Demo / Beste im Browser lauffähige Demo:
01.) Moron / Holon (Download / YouTube)
02.) Artifact / Bitbendaz (Download / YouTube)
03.) Until / FMS_Cat (Download / YouTube)
04.) Pinky Frinky / Ninjadev (Download / YouTube)
05.) From Brain with Love / Cookies (Download / Online Version)

Bei der Wahl zur besten Demo des Jahres musste sich das großartige Moron noch mit dem sechsten Rang begnügen. In der Kategorie der Browser-Demos führt an Pandurs und Ronnys extravagantem Laser-Gewitter kein Weg vorbei. Mächtig fett ist dieses Design-Monstrum und bietet mit dem brachial technoiden Klangkonstrukt eine atemberaubende Sinneserfahrung. Fett angekommen sind auch die Bitbendaz in der Demoszene. Ihre Demo Artifact verwandelt den Browser in eine herrliche Effektwundertüte, denn Artifact ist in seiner Vielfalt in diesem Jahr unschlagbar. Das hypnotisierende Until von FMS_Cat, das seinen Code, Grafik und Musik auf gerade einmal 64 Kilobyte verteilt, schaffte ebenfalls den Sprung auf das Podest. Mehr abgedrehten Ninjadev-Style gab's 2018 in Pinky Frinky zu sehen, während From Brain with Love von der Gruppe Cookies trotz nur einer einzigen Szene abwechslungsreich wirkt und mit Atmosphäre genug Punkte für die Top 5 sammeln konnte.



Best Invitation Demo / Beste Einladungsdemo:
01.) Venera / Top Right Bottom Left (Download / YouTube)
02.) Invite Brigade (GBA) / Oxyron (Download / YouTube)
03.) The Colours and the lights of the north / Eos (Download / YouTube)
04.) Party Gipfeler / Poo-brain (Download / YouTube)
05.) The Cure / Pannonia Allstars (Download / YouTube)

Venera muss man groß genießen um sein volles Potential zu erkennen. Auf einem riesigen Bildschirm, mit fetter Soundanlage. Dann hämmert der Bass voll rein und die minimalistischen Visuals explodieren förmlich dazu, wozu auch das stylische Design beiträgt. Zudem enhtält es alles, was eine Inivitation-Demo, in diesem Fall für die Demo-Party Deadline 2018 in Berlin, benötigt: Die obligatorischen Informationen zur Party, Location und den Wettbewerben. Gegen dieses wuchtige Hammer-Erlebnis konnte die lustige Invite Brigade für den GameBoy Advance trotz ihrer herrlichen Pixeloptik nicht gegenhalten. Die bildhübsche, aber einen Tick zu seelenlose Hochglanzeinladung zur Nordlicht 2018, The Colours and the lights of the North, folgt auf Rang 3, die 64k-Intro Party Gipfeler im typischen Poo-brain-Design direkt dahinter. Den letzten Platz schnappte sich das Video The Cure, das vom Moleman-Regisseur kunsthaft grotesk inszeniert wurde.



Best Demo Design / Bestes Demo-Design:
01.) Number One / Another One / CNCD & Fairlight (Download / YouTube)
02.) Moron / Holon (Download / YouTube)
03.) Kolme / Top Right Bottom Left (Download / YouTube)
04.) Xo Nox / Altair (Download / YouTube)
05.) Stase / Cocoon (Download / YouTube)

Mit dem siebten "Award" beginnen die CNCD & Fairlight Festspiele so richtig. Denn nach dem wichtigsten Preis für die beste Demo des Jahres, starten Smash, Destop, Mazor und Gloom ihre Sammeltour mit dem 1. Platz in der Kategorie für das beste Demo-Design. Natürlich für ihr unglaubliches Meisterwerk Number One / Another One. Denn diese Demo enthält definitiv alles, was begeistert: Effekte vom Feinsten, wunderschöne Optik, ein Design, das auf der einen Seite so modern und wie von einem anderen Stern wirkt, andererseits aber genau die Werte einer guten Szenedemo erlebbar macht. Und dann ist da natürlich noch dieser fantastische Track von Gloom, der zu jeder Sekunde der spektakulären Show perfekt passt. Für eine andere geniale Demo war dieses Sammelsurium an überirdischen Demokünsten etwas zu viel, weshalb die Gruppe Holon mit ihrem ultracoolen Neon-Style und dem Hammer-Sound beim Design-Award als Zweiter ins Ziel gelangte. Abgefahrenes, cooles Design ist das Kernelement einer jeden Demo der Gruppe Top Right Bottom Left (TRBL). Mit Kolme hat die Kreativschmiede rund um Mog ihr bislang dickstes Ausrufezeichen gesetzt. Ergebnis der Mühen: Podestplatz Nummer 3 in unserer Liste. Auch Altair haben sich zu einem gelungenen Designexperiment hinreissen lassen. Ihr Xo Nox folgt auf Platz 4, dicht gefolgt vom Relax-Overkill Stase, mit dem Cocoon einen für sie ungewöhnlich ruhigen Weg eingeschlagen haben.



Best Demo Visuals / Beste Optik in einer Demo:
01.) Number One / Another One / CNCD & Fairlight (Download / YouTube)
02.) PC-14: Splinter / Panda Cube (Download / YouTube)
03.) When silence dims the stars above / Conspiracy (Download / YouTube)
04.) Wander / CNCD & Fairlight (Download / YouTube)
05.) The Colours and the lights of the north / Eos (Download / YouTube)

Blickt man auf unsere Liste für die besten Demo-Visuals möchte man meinen, dass es sich hier um ein Best-of-Notch-Festival handelt. Das von Smash/Fairlight entwickelte Demo-Tool kommt nicht nur bei der Abräumer-Demo Number One / Another One zum Einsatz, sondern sorgt auch in Wander, dem Release aus dem selben Haus, sowie der Nordlicht Invitation-Demo The Colours and the Lights of the North für spektakuläre Bewegtbilder. Wobei auch bei letztgenanntem mit Fizzer ein Notch-Entwickler seine begabten Finger im Spiel hat. Dennoch wäre es nicht richtig, den in dieser Kategorie präsentierten Augenschmaus nur auf ein VFX-Tool zu schieben. Letztendlich liegt es doch an den Grafikkünstlern, was damit entsteht. Und hier sind Destop und Mazor von CNCD eben unschlagbar. Auch merkt man bei der Panda-Cube-Demo PC-14: Splinter, dass echte Spieleentwickler (The Division!) mit einer Menge Erfahrung am Werk waren und uns deshalb ganz besonders leckere Szenen zeigen können. Conspiracys Künste, in nur 64 Kilobyte atemberaubend schöne Planeten, Bäume und Straßen zu zeigen, sind ebenfalls unantastbar, weshalb auch sie ihren Platz in dieser Rangliste sicher haben.



Best Demo Effects / Beste Effekte in einer Demo:
01.) Number One / Another One / CNCD & Fairlight (Download / YouTube)
02.) For your love / Andromeda Software Development (Download / YouTube)
03.) Oscar's Chair / Eos (Download / YouTube)
04.) Dying Stars / Orange (Download / YouTube)
05.) Xion / Adapt (Download / YouTube)

Da ist es mal wieder! Natürlich dürfen sich CNCD und Fairlight für ihr Number One / Another One mit dem Titel für die besten, in einer Demo gesehen Effekte des Jahres 2018 schmücken. Die Szenen in dieser Demo sind so vielfältig, schön, abwechslungsreich und technisch auf dem höchsten Niveau, man kann gar nicht anders als sich in dieses Paradies zu verlieben. Natürlich haben auch Andromeda Software Development mit ihrer Bombastproduktion For your love schwere Geschütze aufgefahren, lassen ganze Städte entstehen und wieder verschwinden, dass einem die Spucke weg bleibt. Gereicht hat es aber dennoch nur für die Silbermedaille. Blut, Flammen und ein Stuhl, alles dargestellt in überragender Renderqualität von gerade einmal vier Kilobyte Dateigröße ließen uns Oscar's Chair auf den dritten Podestplatz hochjubeln. Das fulminate Comeback von Orange, vollgestopft mit riesigen Objekten und leckeren Shadern landete direkt dahinter, während der sensationelle Logoeffekt am Ende von Adapts Xion dafür sorgte, dass die Finnen ebenfalls noch den Sprung in die Top 5 schafften.



Best Demo-Soundtrack / Beste Musik in einer Demo:
01.) Moron / Holon (Download / YouTube)
02.) Number One / Another One / CNCD & Fairlight (Download / YouTube)
03.) Venera / Top Right Bottom Left (Download / YouTube)
04.) The Fall / The Deadliners & Lemon. (Download / YouTube)
05.) Monoamine / Altair (Download / YouTube)

Der Bass ballert einfach nur geil! Moron mit entsprechender Soundanlage zu hören, ist Pflicht. Denn es wummert und wabert aus allen Ecken. Dabei ist Ronnys Soundtrack vom Stil her stark an die legendären Tracks in Demos von der Gruppe Kewlers angelehnt. Arrangiert in einer solchen Perfektion und Harmonie für die stylischen Visuals, dass man das dadurch in den Körper gepumpte Adrenalin gar nicht aufhalten kann, geschweige denn überhaupt möchte. Moron ist deshalb ein Beben, eine Urgewalt, die aus den Lautsprechern herausbricht und einen mit Karamba auf die Tanzfläche befördert! Gleich aus mehreren genialen Parts besteht die Musik zu unserer Überflieger-Demo Number One / Another One. Gloom lässt es erst ruhig angehen, klimpert dann stilvoll mit elektronischen Sounds herum, bevor er uns mit einer Rap-Einlage mächtig aufs Maul haut. Breakbeats und elektronischer Genuss folgen danach, womit ein brillanter Soundtrack für eine brillante Demo zu Ende geht. Am Ende hat der etwas geradlinigere Bass-Bombast von Ronny doch einen Tick mehr Stimmungsgefühl in unserer Magengrube ausgelöst, weshalb Glooms Meisterwerk auf den zweiten Platz gewählt wurde. Guter, alter Drum 'n Bass funktioniert doch immer in einer Demo. Genau diesen liefert Wrigth & Bastard mit der Musik zu Venera ab, haut damit sämtliche Mitbewerber vom Treppchen und lässt brachial die Beat-Muskeln spielen. Guter, alter melodischer Tracker-Sound. Genau das lassen uns Virgill und Dascon in der Amiga-Demo The Fall hören. Obendrein gibt's dort auch den schönsten End-Track des Jahres, was The Fall auf Platz 4 in der Soundtrack-Liste über die Ziellinie spülte. Den typischen Demo-Soundtrack-Stil fährt Monoamine auf. X-Ceed lässt es hier wabern und rummsen, was perfekt zu den düsteren Effekten passt. Ruhigere und melodischere Teile sind aber ebenso enthalten und sorgen für wohlige Abwechslung. Auch hier gilt: Brutal gut gemacht und deshalb ein verdienter fünfter Rang.



Best Newcomer Demo / Beste Newcomer-Demo:
01.) Shoot for the moon (PC 4k Intro) / Alcatraz (Download / YouTube)
02.) Liquids (Video) / MacLeon (Download)
03.) No 64k, just 16k (MacOS 16k Intro) / yx (Download / YouTube)
04.) The Desert Rose (PC 8k Intro) / Arkhitekton (Download / YouTube)
05.) The Dunesday Machine (Browser 8k Intro) / Nylki (Download / YouTube)

Ein schnittiger Raumjäger, Flugaction durch Höhlensysteme hindurch, rasant geschnitten und cool inszeniert, bis hin zu einer gigantischen Explosion. Shoot for the Moon wirkt wie das Werk eines erfahrenen Entwicklers und erzählt sogar eine eigene Geschichte, was für eine 4096 Byte kleine Intro nicht gerade zum Standardrepertoire gehört. Doch in Wahrheit handelt es sich um Slerpys erste Produktion für die Demoszene. Ein großartiges, kleines Ding, das uns alle begeistert hat. Noch mehr freut es uns, dass Slerpy seit dem Release von Shoot for the Moon weiter höchst motiviert ans Werk ging. Denn mit Fireflies und dem am Jahresende veröffentlichten Think outside the box hat er bereits weitere 4k Intros nachgelegt. Zwar ohne Code, dafür mit jeder Menge Animations- und Videotalent gesegnet ist MacLeod. Der hat uns nämlich mit seinem Liquids richtig gut unterhalten, was ihm nicht nur Platz 4 in der Kategorie "Video und Animation" einbrachte, sondern auch den zweiten Rang beim Newcomer-Award. Außerdem war da noch yx, einer der wenigen Mac-Programmierer in der Szene. Sein Debüt No 64k, just 16k wirkt anfangs so unscheinbar, entwickelt sich aber stetig weiter und unterhält am Ende gar prächtig. Lohn der Mühe: Echtes, edles Newcomer-Bronze von uns! Auch yx hat bereits Nachschub unters Volk gebracht. Seine, noch bessere Emoji-Demo (natürlich wieder für MacOS) verhalf ihm zum Sieg beim Nova 2018 Demowettbewerb. Außerdem unterhaltsames Frischlingsfutter: The Desert Rose, 8k Intro für Windows, sowie The Dunesday Machine, ebenfalls am Sizelimit für acht Kilobyte, nur dass dieses Mal der Browser als Antrieb fungiert.



Best Amiga Demo / Beste Demo für den Amiga:
01.) The Fall / The Dealiners & Lemon. (Download / YouTube)
02.) Hexel / Ephidrena (Download / YouTube)
03.) pt2 - Horizons / Unique (Download / YouTube)
04.) My Lucky Number / Loonies (Download / YouTube)
05.) Something old, Something new... / Tulou (Download / YouTube)

Dan, Facet, Made, Virgill, Dascon, Prowler, Soundy... Wer einen Blick in die Credits der A500-Demo The Fall wirft, kommt sich vor als wäre dort das Who-is-Who der Amiga-Demoszene gelistet. Lauter illustre Namen von einstigen Jungspunden, die schon vor über 20 Jahren auf Commodores 16bit-Maschine für Furore gesorgt haben. Genau diese betagten Herren haben sich zusammengeschlossen, um auf unser aller Lieblingscomputer ein bekantes Märchen auf ganz besondere Weise zu erzählen. Und so spaziert Alice durch ein wunderschön gemaltes Wunderland, erlebt ihren Fall mit spektakulären Effekten und begleitet von wunderschöner Tracker-Musik. Dank all dieser Zutaten steht diese Demo nicht nur zurecht ganz oben auf dem Treppchen, sondern ist eines dieser Werke bei dem man genau weiß, warum Demos schauen zur schönsten Nebensache der Welt zählt! So kam es dann auch, dass Ephidrenas Hexel, mit seinen innovativen Effekten, nicht an diesem fabelhaften Fabelwerk vorbeikam. Auch ein 3D-Brocken wie pt2 - Horizon hat dies nicht bewerkstelligen können. In die Top 5 reingeschlängelt hat sich mit My Lucky Number hingegen eine kleine Produktion, die auch bei der tollen Checkerboard-Competition für Furore sorgte. Auch hier hatte natürlich wieder Virgill seine musikalischen Finger im Spiel, weshalb das gute Stück noch ein Stück mehr ins Blut geht. Tulous Something Old... mit seinen hübschen Effekten und der lustig animierten Trump-Figur bildet den Abschluss in unserer Liste und für ein gutes Amiga-Demojahr 2018.



Best Oldskool Demo / Beste Oldschool-Demo:
01.) phX / Condense (Amstrad CPC) (Download / YouTube)
02.) Rock for Metal / Jumalauta (PICO-8) (Download / YouTube)
03.) Cute Demo CGB / Mills (Gameboy Color) (Download / YouTube)
04.) Promised Land / Gods of the Universe (C16/Plus4) (Download / YouTube)
05.) Juxtaposition / SFMX (Atari ST) (Download / YouTube)
06.) We come in Peace / Fairlight & Censor Design (C64) (Download / YouTube)
07.) Onescreen Colonies / Vanity (Amstrad CPC) (Download / YouTube)
08.) Twisted Brain / Bitshifters Collective (BBC Micro) (Download / YouTube)
09.) ABCBook / Five Finger Punch (ABC80) (Download / YouTube)
10.) Isometrikum / Vanity (Amstrad CPC) (Download / YouTube)

Immer wieder ist es eine Freude zu sehen, mit welcher Begeisterung und Innovationskraft die Demoszene längst in Vergessenheit geratene Computersysteme und Maschinen mit der Kraft der Echtzeiteffekte füllt. In den letzten 12 Monaten taten dies nicht nur die üblichen Verdächtigen auf Amiga und C64 mit Bravour. Vielmehr wurde die gesamte Vielfalt an Systemen bedient, egal ob relativ bekannt oder noch nie gehört. Dabei kam es zu einem spannenden Duell um die Krone. Duelliert haben sich hier die Amstrad CPC-Demo phX, an welcher über fünf Jahre gearbeitet wurde, und die bislang beste Demo für die virtuelle Konsole PICO-8, nämlich Rock for Metal von Jumalauta. Entschieden haben wir uns am Ende für phX. Die Fülle an Effekten, diese technische Extraklasse, bildgewaltige und farbenfrohe Momente haben der Ode an den Rock die Schau gestohlen. Wenn auch nur mit wenigen Händeklatschern mehr. Trotzdem ist auch Rock for Metal ein überwältigendes Stück alter Demokunst, dass wir diesem Meisterwerk am Ende dieses Artikels ein weiteres Denkmal in Form eines Sonderpreises setzen. Den letzten Podestplatz hat sich das überraschend gute und vielfältige Cute Demo CGB ergattert, das die wohl umfangreichste Effektsammlung für den Gameboy Color darstellt.



Best Video & Animation / Bestes Video & Animation:
01.) Face your mask / Joker (Download / YouTube)
02.) Ichiban / Jumalauta (Download / YouTube)
03.) 360° / Tochka (Download / YouTube)
04.) Liquids / MacLeon (Download)
05.) Explanations / Altair (Download / YouTube)

Ein wahrlich fulminantes Comeback hat Dreamer mit Face your mask hingelegt. Der mehrfach ausgezeichnete Filmemacher und Fotograf Andrzej Dragan (alias Dreamer) hat seine Wurzeln nicht vergessen und auf der Riverwash 2018 ein neues Kurzfilmmeisterwerk veröffentlicht. Vollgestopft mit den für ihn so berühmten, seltsamen und anderartigen menschlichen Wesen. Einige der in Face your mask enthaltenen Momente wird man dabei nicht so schnell vergessen. Ein Meisterwerk der Regiekunst und Erzählweise! Bedeutend demoesker geht es in Ichiban zur Sache. Der japanisch angehauchte Ausflug in die Welt des Glitch bezaubert auf ganz spezielle, audiovisuelle Weise. Die Vorjahressieger von Tochka haben mit 360° ihre Lightpainting-Aktivitäten mit ganz neuer Kameratechnik eingefangen. Unter dem Motto "Einmal im Kreis bitte" sorgen die Bewegtbilder für Faszination pur. MacLeod ist ein echter Neuling in der Demoszene und hat nicht nur beim Newcomer-Award eine Duftmarke hinterlassen. Sein großartiges Flüssigkeitsexperiment Liquids ist in der Liste der besten Videos auf dem vierten Platz eingeschwommen, während die Musikvideo-Profis von Altair uns mit ihrem Explanations wieder einmal großartig unterhalten konnten.



Best Music Disk / Beste Music-Disk:
01.) The Sound of SceneSat Vol. 4 / SceneSat (Browser) (Download / Online-Version)
02.) Preschool #1 / Abyss (Amiga 500) (Download / YouTube)
03.) Chiperia X / Chiperia Project (Amiga 500) (Download / YouTube)
04.) MoDS Vol. 2 / Resistance & Desire (Nintendo DS) (Download / YouTube)
05.) Missing Colors / DreamWeb (Gameboy Color) (Download / YouTube)

Klarer Ausgang bei der Wahl der besten Music Disk 2018. Wenn ein knapp 100 Musikstücke umfassendes Schwergewicht veröffentlicht wird, das dank Browser-Programmierung auch noch auf allen möglichen Plattformen funktioniert, kann die Konkurrenz einpacken. Wobei diese Aussage aufgrund der hohen Klangqualität der anderen Platzierungen nicht ernst genommen werden darf. Was sich jedenfalls auf dem vierten Sampler der Szeneradio-Spezis von SceneSat befindet, verspricht viele Stunden voll exzellentem Hörgenuss. Gar so viele Stücke befinden sich auf Preschool #1 von Abyss nicht. Genau genommen sind es nur deren Fünf. Die stammen jedoch allesamt aus der Feder des unglaublichen Pink, komponiert mit seinem selbstentwickelten PreTracker, wofür der Chef des Spieleentwicklers Shin'en auch noch Zeit gehabt hat. Und er beweist, dass er auf seinem Lieblingssystem, dem Amiga, nichts von seinen Chiptune-Fähigkeiten verloren hat. Mehr Beeps und Bleeps stecken in Chiperia X, mit dem ebenfalls der Amiga bedient wurde. Platz 4 und 5 gehen an Vertreter für Nintendo-Handhelds. MoDS Vol. 2 spult kultige Klänge auf dem DS ab, wobei auch ein Port für Windows existiert. Missing Colors startet hingegen auf dem Gambeboy Color und serviert dort dem Hörorgan verträumte Klangfolgen.



Most strange Concept / Ungwöhnlichstes Konzept:
01.) Strap / Limp Ninja (Download / YouTube)
02.) sp-04: Echo Chamber / Spacepigs (Download / YouTube)
03.) Sepox 32 / Rohtie (Download / YouTube)
04.) Zombies / Guideline (Download / YouTube)
05.) Algae (Serie) / K-Storm (Download / YouTube)

Dass Strap, Siegerdemo von der Outline 2018, so schrecklich ungewöhnlich wirkt, ist zum großen Teil ein Verdienst des minimalistischen Soundtracks. Jedoch auch der Tatsache geschuldet, dass hier starre Low-Poly-Figuren von leuchtenden Chip-Krabben überrant werden, während das Gehirn des Zuschauers, bereits genug benebelt durch den Sound, verzweifelt versucht, die eingeblendeten Untertitel in Zusammenhang mit der Optik zu bringen. Das klappt so leider nicht, hinterlässt aber nachhaltige Spuren im Sinnessystem, die jedoch mehr Fragen als Antworten aufwerfen. Über solch komplexe Gedankenspiele muss sich der Konsument von Echo Chamber keine Sorgen machen. Das Ding ist einfach herrlich dämlich und abstrus von der ersten, bis zur letzten Sekunde. Ein weiteres Sinnbild für JCOs übersprudelnder Fantasie. Wer Glitch und Noise mag, der fühlt sich in Sepox 32 von Rohtie garantiert wohl. Mehr klobige Gestalten durfte man im ebenfalls seltsamen Zombies aus dem Hause Guideline bestaunen - oder eher erstaunt erkennen. Wohingegen wir uns immer noch fragen, was Skarab von K-Storm geritten hat, um gleich drei ultra-langatmige Videos von seinem heimischen Aquarium aufzunehmen. Wo zur Hölle ist der Kunstaspekt, wenn man die Kamera nicht einmal bewegt oder versucht, irgendetwas an den Aufnahmen zu ändern? Wirklich seltsam...



Best Scene-Game / Bestes Spiel aus der Demoszene:
01.) Pet's Rescue (Plus4) / Plus4-Allstars (Download / YouTube)
02.) Prince of Persia (BBC Micro) / Bitshifters Collective (Download / YouTube)
03.) Crank Crank Revolution (C64) / LFT (Download / YouTube)
04.) Mooncats Trio (GBA) / Desire (Download / YouTube)
05.) Trap Runner (Amiga 500) / Retroguru (Download / YouTube)

Bislang war es immer so, dass Jump-and-Run-Freunde ohne Nintendo-Konsole neidisch auf all die Mario-Abenteuer schielten. Denn egal in welcher Dekade der Videospielgeschichte, die Mario-Games stellten jedes Mal das Non-Plus-Ultra im Genre dar. Nun aber gibt es Pet's Rescue. Für den 8bit-Homecomputer Commodore Plus4. Ein Spiel, das mit derselben perfekten Spielbarkeit glänzt, wie die Hüpfabenteuer des schnauzbärtigen Klempners. Obendrein sieht es noch höllisch gut aus, ist gespickt mit liebevollen Details und glänzt mit butterweichem Scrolling. Ein Mammutwerk, das definitiv den ein oder anderen Mario-Jünger den Emulator anwerfen und die ein oder andere Glücksträne vergießen lässt. Ebenfalls mit toller Spielbarkeit glänzt die BBC Micro-Umsetzung von Jordan Mechners Klassiker Prince of Persia, das den Drehorgelsimulator Crank Crank Revolution auf Platz 3 drückte. Letztgenanntes weist dafür die wohl kreativste Spielidee aller hier aufgeführten Games auf. Davon kann Mooncats Trio nur träumen. Aber Hey! Wir lieben das gute, alte Breakout-Konzept einfach. Vor allem, wenn es so gut und hübsch gemacht ist wie bei Desires Daddelei für den Gameboy Advance. Zu guter Letzt stolperte auch noch der Trap Runner, trotz des eher unsympathischen Hauptcharakters, auf dem fünften Rang ins Ziel. Die Plattform-Profis von Retroguru haben hier wieder einmal ein erstklassiges Game für den Amiga 500 abgliefert, das am letzten Tag in 2018 auch noch mit einer finalen Version über die Jahresziellinie schlitterte. Dabei ist Trap Runner kein gewöhnliches Hüpfical. Mit der cleveren Beimischung von Farbtränken für spezielle Blöcke wird auch noch der Denkapparat angeregt, was den ohnehin hoch angesiedelten Schwierigkeitsgrad zusätzlich steigert.



Best Scene Image / Schönste Szenegrafik:
01.) Dryades / Lycan
02.) Sunbreeze Horizon / Darkki
03.) Sakura / N3XU5
04.) King Noodles / Oni
05.) Gallops to TRSAC / Maikel

Da ist es also passiert. Nachdem der finnische Grafikkünstler Darkki den ersten Platz in der Kategorie für die beste Grafik aus der Demoszene scheinbar abonniert zu haben schien, schleicht sich ein nicht minder begabtes Mädel an ihm vorbei und stibitzt ihm diese Trophäe. Lycan, die ebenfalls schon ein paar Jahre aktiv ist und auch an der Optik des ungewöhnlichen Horrorspiels 2Dark mitgewirkt hat, ist schon das ganze Jahr über mit ihrem veränderten Grafikstil aufgefallen. Plötzlich zieren ihre Bilder halbnackte Fantasy-Schönheiten. Brauntöne bestimmen den Anstrich und die feinen Details werden von Werk zu Werk mehr. Mit Dryades hat sie ihre bislang eindrucksvollste Schöpfung zustande gebracht. Somit blieb für Darkkis Sunbreeze Horizon nur noch Rang 2. Unsere Augen freuten sich außerdem über Sakura, ein typisch japanisches Motiv mit feiner Dame, das lustige und wirklich toll gerenderte Gallops to TRSAC mit seinen Lego-Einhörnern, sowie das, von Oni endlich mal wieder toll ausgearbeitete King Noodles. Der holländische Zeichenbär ist ja bekanntermaßen ein begnadeter Künstler, hat in unseren Augen aber dieses Jahr viel zu viele "Skizzen" veröffentlicht, die sein Potential und seinen Ideenreichtum zwar nicht schmälern, aber eben irgendwie halbgar wirken. Mit der Ausnahme von besagtem Nudelkönig.



Best Scene / Netlabel Album:
01.) Taiga / Kubbi
02.) Dark All Day / Gunship
03.) Variations of the Resolve / Deadlife
04.) Syndicate Shadow / Neon Nox
05.) Re:Load / Sundial Aeon

Auch 2018 sind wir wieder durch die vielfältigen Gewässer der elektronischen Musik geschwommen, durften auf den Synthwaves surfen und haben uns im Dschungel der Ambient-Sounds verloren. Viele faszinierende Alben haben den Weg in unsere Ohren gefunden. Resultierend in einer der spannendsten Abstimmungen in der Geschichte unser Award-Listen. Denn sowohl das opulente Synthwave-Inferno Dark All Day von Gunship, als auch die gelunge, atmosphärisch unheimlich dichte Mixtur aus Synths und Ambient, die Deadlife auf seinem Variations of the Resolve zum Besten gibt, haben uns restlos begeistert. Und wäre hier die Frage nach der besten Single des Jahres gestellt worden, hätte wohl Neon Nox gewonnen. Auf seinem Longplayer Syndicate Shadow ist nämlich mit Fahrenheit ein höchst eindrucksvolles Klangkunstwerk enthalten. Nicht zu vergessen die Jungs von Sundial Aeon, die auf Re:Load Hits aus ihren ersten beiden Alben gekonnt remastered haben. Letztendlich hat aber doch der Norweger Kubbi die Ziellinie mit hauchdünnem Vorsprung überschritten. Taiga lebt nicht nur von seinen wunderbaren Melodien und der für ihn so typischen Vermischung unterschiedlicher Stilelemente, die jeden einzelnen Track in stets neue, überraschende Richtungen lenken. Es ist die konsequente Weiterentwicklung eines absoluten Ausnahmemusikers, der mit Hilfe seiner Musik und den insgesamt neun darauf enthaltenen Stücken ein ganzes Abenteuer erzählt. Ein Album, in dem man sich verlieren kann!



Sonderpreis: PICO-8 Excellence
Längst hat sich die virtuelle Konsole PICO-8 einen Platz in den Herzen von Oldskool-Liebhabern und Programmierern erobert. Etabliert hat sich die als einsteigerfreundlich geltende Plattform auch in der Demoszene, wo regelmäßig kleine und größere Demos die Pixelmuskeln spielen lassen. Jumalauta haben mit Rock for Metal jedoch ein ganz besonderes Schmuckstück geschaffen, das auf Anhieb als beste, jemals für die PICO-8 geschriebene Demo gilt. Zum einen kramt es nicht nur beliebte und bekannte Effekte aus der goldenen C64- und Amiga-Zeit hervor und zeigt diese auf innovative, technisch beeindruckende Weise, sondern haut auch designtechnisch gleich mehrere dicke Nägel ins Metall. Denn Rock for Metal ist eine pure Liebeserklärung an Heavy-Metal-Musik und ihre Fans. Als Chiptune-Pixel-Konvertierung! Der piepsende Metal-Sound rockt mehr als ein Live-Konzert von Black Sabbath. Jeder einzelne Pixel scheint in echtes Kriegerblut getaucht und Mitgröhlen ist dank des eingeblendeten Textes ebensowenig ein Problem. So hart, so genial und irgendwie doch knuffig.




Sonderpreis: Comeback des Jahres
Für die einen ist es nur eine Wahnsinns-Demo. Für uns ist es zugleich das Comeback des Jahres 2018! Satte 17 Jahre nach dem letzten Release, präsentieren sich Orange wieder auf der großen Bühne der Demoszene. In Person der beiden Legenden Der Piipo (Visuals) und Dune (Soundtrack) wird uns mit Dying Stars ein echt fetter Brocken Eyecandy, entpackt satte 600MB schwer, auf den Tisch geworfen. Brutale Shader-Qualität steckt in all den Spheres, Kabelsträngen, Säulen, Schraubmuttern und Horrorfratzen, die farblich anmutig und abwechslungsreich, teils sogar in gigantischer Größe, präsentiert werden. Immer wieder werden besagte Objekte in Millionen von Partikeln zerstäubt - in einer Qualität, die man ansonsten nur von Fairlight oder Andromeda Software Development kennt. Es ist eine wahre Wundertüte an Effekten, die uns Der Piipo hier genißen lässt. Zugleich auch ein Beweis, dass der Altmeister seine vielfältigen Fähigkeiten noch um ein Vielfaches steigern konnte. Stars und Sternchen sagen in Dying Stars also nicht Lebewohl, sie eröffnen ein neues Zeitalter der Demokunst. Wäre die Demo-Konkurrenz auf der Assembly 2018 nicht gar so stark gewesen, hätten Orange den Wettbewerb sogar gewinnen können. So bleibt ein guter, dritter Platz und der Titel für die wohl fulminanteste Rückkehr aus der Szenerente seit der Comeback von Andromeda im Jahr 2007.




Sonderpreis: Demo-Tool
Der Red Sector Demomaker, .werkkzeug von Farbrausch oder zuletzt Tooll2 aus dem Hause Still. Über die Jahre hinweg hat die Demoszene viele ihrer Demo-Tools veröffentlicht und damit kreative Künstler ohne Programmierkenntnisse dazu animiert, selbst aktiv zu werden. Die momentane Spitzentechnologie kommt aus dem Hause Fairlight. Matt "Smash" Swoboda hat über die Jahre hinweg mit Notch ein höchst mächtiges VFX-Tool entwickelt, das bereits seit ein paar Jahren im kommerziellen Sektor Begehrlichkeiten weckt. Sei es auf den Bühnen der großen Popstars, für Fernsehshows und sonstigen Einsatzgebieten. Nebenbei haben Smash, Destop und Co. immer wieder spektakuläre Szenedemos mit Notch produziert - und lassen neuerdings auch andere Szener in ihr Universum eintauchen. Beispielsweise NTSC von der Gruppe Cocoon, der den hauseigenen Demobaukasten mittlerweile gar nicht mehr nutzt und sich voll und ganz in Notch eingearbeitet hat. Mit Gratislizenzen für das eigentlich kommerzielle Programm als Belohnung für gute Compo-Platzierungen auf der Demobit 2018 haben die Notch-Entwickler außerdem für Furore gesorgt. Gleich zweierlei. Denn zum Einen profitiert die Demoszene von dem Power-Programm mit etlichen neuen Demos, zum anderen rühren die oftmals spektakulären "Musikvideos" tüchtig die Werbetrommel. Deshalb sagen wir Danke an das Team rund um Notch, dass ihr für solche Motivation in der Demoszene sorgt!



Sonderpreis: Musikvideo
Es dürfte keine Geheimnis mehr sein, dass wir ein Faible für die Musikrichtung des Synthwaves haben. Die Kultmusik aus den 1980er Jahren ist längst in der Moderne angekommen und schart weltweit Tag für Tag neue Gläubige um sich. Nicht nur die Streaming-Portale wie Bandcamp, Soundcloud oder Spotify freuen sich über diesen Boom, auch Videoplattformen wie YouTube werden für die Bewegung des Synthwaves und ihre Plattenlabel immer wichtiger. Viele der angesagten Acts produzieren mittlerweile Videos für ihre Tophits - oftmals eingehüllt im beliebten B-Movie-Charme der 1980er Jahre. Die britische Formation Gunship sticht hier jedoch hervor. Mit aufwändig produzierten Videoclips in liebevoll detaillierter Pixeloptik setzten sie im vergangenen Jahr ihren brillanten Songs "Art3mis & Parzival" und "Dark All Day" ein weiteres Denkmal. In diesen wird nicht nur den Computerspielen der "Eighties" gehuldigt, auch der Horrorfilm-Boom und viele weitere Anekdoten aus (unserer) Jugend sind überall zu erspähen.


(Bobic, 05.01.2019)




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